Haltung

Beckengröße

"Je größer, desto besser!" ist ein Spruch, der in ganz besonderem Maße auf die Haltung von Malawiseebuntbarschen zutrifft.
Becken, die weniger als 250 Liter fassen, taugen in meinen Augen höchstens was als Aufzuchtbecken, nicht jedoch als dauerhaftes Domizil für ausgewachsene Malawis!

In Sachen gibt unter den Freunden der Malawiseecichliden zwei große Lager. Die einen predigen Überbesatz und gehen so weit, dass sie 1 Fisch pro 10 Liter Beckenvolumen empfehlen, während die anderen Verfechter eines mäßigen Besatz mit vielleicht 1 Fisch auf 30 Liter sind.
Meine Meinung ist, dass beide Varianten funktionieren! Allerdings mag ich sie nicht!
Der Überbesatz gefällt mir nicht, weil das Becken dann einfach zu unruhig wird und der Pflegeaufwand sehr hoch wird. Cichliden fressen ordentlich und produzieren entsprechend viel Ausscheidungen, die wiederum das Wasser belasten.
Spärlicher Besatz führt zu sehr scheuen Fischen, die sich bei der kleinsten ungewohnten Bewegung vor der Scheibe, in Luft, pardon in Wasser auflösen.
Für mich gilt daher der goldene Mittelweg. Als Faustregel setze ich einen Fisch auf ca. 15-20 Liter Beckenvolumen. Das hat bisher bei den meisten Arten, die ich gehalten habe, wunderbar funktioniert. Sind die Fische zu scheu, setze ich Fische nach, wirkt das Becken zu "überladen", kommen ein paar Fische raus.

Ich halte mich auch nicht stur an den Grundsatz 1 Männchen + mindestens 2 Weibchen. Wenn ich neue Fische anschaffe, versuche ich eine Truppe von 2/3 zu bekommen, die möglichst noch nicht ausgewachsen sind.
Es läuft meistens darauf hinaus, dass ein Männchen voll in Farbe steht, während das andere, als unterlegenes Tier, eine recht blasse Färbung zeigt. Bei manchen Arten ist es sogar so, dass die unterlegenen Männchen die Färbung der Weibchen annehmen.
Es kann allerdings auch sein, dass das dominante Männchen dem unterlegenen "Nebenbuhler" die Hölle richtig heiß macht. Dann geht es nicht anders, ein Männchen muss raus!
Andererseits kann es auch vorkommen, dass man nur Pärchen der ach so begehrten Art bekommt. Oftmals geben die Züchter ihre Tiere nur paarweise ab, damit sie nicht auf den überzähligen Männchen sitzen bleiben oder aber es sterben einfach mal ein paar Weibchen der Gruppe, so dass nur ein Paar übrig bleibt. In so einem Fall - keine Panik - auch das haut hin!
Es ist nämlich nicht so, dass sich das Männchen dann zu sehr auf das einzelne Weibchen konzentriert und es in den Tod treibt. Das ist eine Behauptung, die noch aus Zeiten stammt, als ein 200 l Becken riesengroß war.
Wenn genügend Verstecke vorhanden sind, gibt es bei der paarweisen Haltung eigentlich keine Probleme. Ausnahmen bestätigen die Regel!